Projekt Paradoxon


Drei Fenster hier.
Das eine hat einen vorzüglichen Blick
auf die Hauswand gegenüber.
Das andere macht durch Pixel die Farben,
es lässt Chancen verstreichen
Und hilft Zeit totzuschlagen.
Das dritte hat nur das dumpfe zum schaun,
Haussegen schief - Niveau noch unterm Kellerverlies.
Manipulativ der Sklave auf der Fernbedienung liegt,
die so heißt weil der über die Welt entschied,
der den Roten Faden im Programm noch zieht..
Drei Fenster, nur vages zu sehen.
Ich sollte auf Reisen gehen.

Freitag, 5. August 2016

Felsenfest.


------------------------------------------> Felsenfest <-----------------------------------------------


Im Meer der Gezeiten standen sich einst eine Frau und ein Mann gegenüber.
Wie Salzsäulen in der Brise der Vergänglichkeit, standen sie da auf
Felsen die aus dem Zeitstrom ragten. Die Felsen waren etwa mehrere Fuß
breit und lang, und beide hatten jeweils hinter sich einen Haufen aus
mehr oder minder losen Gestein. Der Mann sah die Frau an und erblickte dass
sie schön war wie eine Göttin. Die Frau sah den Mann an und erspähte dass
er sie mit einem Blick bedachte, der sie fühlen ließ, als blicke er bis
zum Grunde ihrer Seele. Sie spürte in diesen Augen, dass sie einzig und allein
auf Ihr ruhten. Nicht auf ihrer Erscheinung oder ihrer weiblichen Gestalt.

Sondern lag der Blick auf die Menschseele die Sie war. So schwangen sie gleichsam
in Resonanz zueinander, doch war noch zwischen ihnen immer und stetig fließend
der Strom der Zeit, im weiten Meer der Vergänglichkeit. Sollte einer von Ihnen
in die Fluten geraten so wäre dies das Ende ihrer Verbindung zueinander.
In die Anreihung detaillierter Momente, welche den gedehnten Moment ergeben
den wir als Leben bezeichnen, würde sich eine andere Kausalitätskette - ein für beide
ärmeres und einsameres Morgen und eine nur zaghafte Zukunft aus Verbindlichkeiten
zu anderen Wesen ergeben. Die folglich ebenso Menschen waren, aber auch ebenso sich
verschieden charakterisieren ließen im Bezug auf unsere Seelenverwandten.

Unsere Leben sind nicht die Summe aus mechanisiert hintereinander gereihten
Erlebnismomenten und Sinneseindrücken, alles Sein ist bestrebt sich über sein
Gestriges Ich zu erheben. Gedanken schaffen das Konstrukt was wir Realität nennen.
So ist erheben gen Licht:Ein glücklicheres, vollkommeneres Sein. Eine Existenz
in jener man erkennt, dass wir äußerlich nicht getrennt sind und verbunden
mit allem was ist und selbst dem äußerlich unbelebten ein Geist, eine Energieform
innewohnt, die hilft unsere Sinneseindrücke als Realität zu verdinglichen.

Doch das hier keine Mär entsteht, den einen Seelenverwandten gibt es nicht.
Auf ja doch ganz ähnliche Weise wie es die eine Realität nicht gibt.
Wer kann schon wahrlich wagen dem Traum auch selbst die Realität abzusprechen?
Ein Seelchen sieht Bilder immerzu und es ist gleichsam Wachzustand und Traum.
Über diese Ebenen sind Wir die Seelchen in Konvergenz vereinend.
Es gibt mehrere Seelen die dies Potential zueinander aktivieren und in
Vervollkommnung ihrer Selbst und der liebenden Hingabe zur nahsten Seele wirken.
Sehen wir wie unsere Zwei Seelchen ihre Zusammenkunft bewirken:

Der Mann im Meer der Gezeiten versuchte zunächst mit seinen Armen bis zu
der Frau hinüber zu reichen. Doch, vermaledeit: Das war zwecklos. Der Zeitstrom
trennte beide wie eine mächtige Schlucht voneinander. Die Frau versuchte in
geduldsamer Weise einen Fuß hinüber zu strecken, doch auch dies erwies sich als
Vergebens. So tauschten sie nun nach den Blicken als Nächstes Lächeln um auf
diese Weise nicht mit den Augen sondern mit den Herzen zu sehen. Das Lächeln
an Sich ist die schnellste Verbindung die wir untereinander herstellen können.
Und so, man kann sich vorstellen von nun an ging es mit der Verbindung ganz fix.
Die Frau und der Mann sahen sich an und plötzlich geschah etwas hinter ihnen
die losen Gesteinsbrocken, Große wie Kleine lösten sich allmählich und bröckelten
nun herunter. Die Frau und der Mann, beide erschrocken ob der plötzlichen Polterei
drehten sich um und beide sahen nun was der Gesteinshaufen schon die ganze Zeit verbarg:
Ihre Herzen. Und so war es um sie Geschehen, dass ihnen die ersten fetten Steine
vom Herze fielen wie Kirschblüten, beinahe schwerelos gen Zeitenstrom. Mehr
Steine fielen, weil beide äußerst erleichtert waren ob der geglückten Kommunikation,
da so nah und doch so fern. Da geschah es dass die Steine die zuerst ihre Herzen unter
sich begruben nun noch stärker fortfuhren zu bröckeln und auf eine selbständige Weise
begannen einen Pfad als Übergang zwischen der Frau und dem Mann zu bilden. Dieser Pfad
stieg nun immer stärker dem tosenden Zeitstrom empor.

Und bald schon pochten ihre Herzen hinter ihnen ganz wild füreinander und der Pfad sah sich nun stattlich erhoben über dem Meer der Gezeiten. Er verband nun die Frau und den Mann. Beide gingen bedächtigen Schrittes aufeinander zu. Als sie sich in der Mitte trafen umarmten und küssten sie sich sanft und beständig. Mit einem Blick und einem Lächeln das sie tauschten entschieden Sie sich gegenseitig ihre Zeit zu schenken. Da bröckelte der Pfad, der zuvörderst so stattlich wirkte plötzlich
und unsere beiden Umarmenden Seelchen fielen gemeinsam in die tosenden Wogen der Geizeiten.
Doch nun mehr vereint fern jeder Lebenszeit.

M.