Projekt Paradoxon


Drei Fenster hier.
Das eine hat einen vorzüglichen Blick
auf die Hauswand gegenüber.
Das andere macht durch Pixel die Farben,
es lässt Chancen verstreichen
Und hilft Zeit totzuschlagen.
Das dritte hat nur das dumpfe zum schaun,
Haussegen schief - Niveau noch unterm Kellerverlies.
Manipulativ der Sklave auf der Fernbedienung liegt,
die so heißt weil der über die Welt entschied,
der den Roten Faden im Programm noch zieht..
Drei Fenster, nur vages zu sehen.
Ich sollte auf Reisen gehen.

Montag, 22. April 2013

Pappkarton Villa

Alles von Morgen, was sein soll, sein wird, hätte gewesen sein sollen,
hätte vermieden werden sollen, hätte verschwiegen werden sollen -
erwächst in der Tat im Moment, wir umschaffen uns stets.
Bis das Leben uns trennt.

Eine Straße zwischen Gut und Böse.
Dualität. Gewaltenteilung.
Auf der einen Seite die Dekadenz,
das schnelle leichte Leben -
jemand anderes muss dafür geben.
Ein Casino, lichterloh prunkvoll.
Leuchtender als der Sternenhimmel über dem Gebäude.
Ein vornehmer Herr ganz in schwarz gekleidet,
tanzt freudig auf und ab, seine Lackschuhe
klappern auf dem Bürgersteig - der Takt
hallt bis in die mit Marmor ausgelegte Eingangshalle.
Schwarz - Weisse Karees geben schon beim Betreten
den Hinweis ja den richtigen Schritt zu tun.
Dieser Tänzer auf dem Drahtseil liebt die Wette.
Und er macht sich verlieren, du wirst unachtsam
wirst dich letzlich verlieren, er letztlich gewinnen.

Eine Straße zwischen Gut und Böse.
Dualität. Gewaltenteilung.
Auf der anderen Seite stoischer Hedonismus.
Genügsamkeit und der Reichtum durch Verzicht.
Oder die Erkenntnis dass es verarmt gut zu leben.
Was hat wer, wenn er nichts mehr vermag zu geben ?
Gute Worte machen beizeiten noch nicht satt.
Ein Obdachloser Hirte der seine Schäfchen verloren hat,
lässt die Knöpfe in der Kollekte klimpern.
In der Hoffnung auf ein wenig Kupfer.
Er hat alles gegeben, nun bedient er nur noch
gelegentlich seinen eigenen Hunger.
Der Regen weicht so langsam das Dach auf,
dieses provisorischen Pappkartonbaus.
Gott, Prophet - irrelevant, es gibt niemandem
der das von einem Penner glaubt.

Da klimpert und klappert es auf dem Beton
der durch den Regen ein wenig den Sternenhimmel reflektiert.
Der Herr in Schwarz nähert sich dem Obadchlosen
und seiner durchweichten Bleibe. Sagt der Elegante Herr:
"Fürwahr sei du froh, ich hab was übrig für arme,
veraltete Greise"! Lächelt absondert dabei kalten Hass,
mit jedem Winkelzug des Angesichtes. Da wirft er vor
den Obdachlosen ein paar der Kupfer Pennys.
Sagt:"Nimm du armer alter Greis, erloschener Geist"!
Da erwidert der Obdachlose, in einer Atmosphäre
aus Urin, billigem Dope und verendeten Ratten:
"All dein Prunk ist nur von kurzer Dauer,
spar dir deine scheinbar guten Dienste,
denn nichts tust du allein zum Fremdzweck!"
"Die glückliche Göttlichkeit liegt im Teilen,
und das macht uns Menschlichsein." mischt sich dort
eine zweite Stimme aus dem Pappkarton ein.
Jevus, lass den Bonzen, Bonzen sein,
Ich bau noch einen! sagte da der Obdachlose
zu seinem Gefährten.

Der Herr in Schwarz will doch ein Verführer sein.
Doch diese Nacht verführt er keinen..
Kehrt Heim, zurück zum Prunk und schließt sich
deprimiert in einen Pappkarton ein.


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